Diesel lohnt sich 2025 nicht mehr

Zahlen, Fakten und der neue Kosten-Check 2025

Diesel? Lohnt sich nur noch für eilige Paketboten – und selbst die rechnen besser zweimal nach.

Ganz ehrlich, du siehst es doch selbst: An der Zapfsäule zu stehen, fühlt sich als Dieselfahrer an wie eine Zeitreise ins falsche Jahrzehnt. Früher warst du der König der Sparfüchse, der Langstrecken-Champion. Heute? Eher der traurige Restposten mit einem Preisvorteil, der kleiner ist als dein Urlaubsanspruch – lächerliche 5 Cent pro Liter im Schnitt!

Die goldenen Diesel-Jahre sind vorbei – das Lametta ist ab

Der ADAC legt den Finger gnadenlos in die Wunde: Der Preisabstand zwischen Diesel und Super E10 ist fast komplett weggeschmolzen. Eine Analyse von Anfang August 2025 bestätigt den Trend: Im Juli betrug der Abstand zeitweise nur noch 5,7 Cent. Erinnerst du dich an die guten alten Zeiten? Von 2012 bis 2021 lag der durchschnittliche Vorteil bei satten 15,4 Cent. Dafür gibt's heute nicht mal mehr die Kugel Eis an der Tanke.

Der Mythos vom ewigen Spar-Diesel: Zeit, den Quatsch zu beerdigen

Die simple Rechnung „Diesel = billiger“ ist ein Relikt aus der Vergangenheit. Klar, der Staat besteuert Diesel immer noch geringer (ein Vorteil von rund 20 Cent pro Liter). Aber die Realität an den Märkten pfeift drauf. Die Gründe für das Preis-Debakel sind hausgemacht und global:

  • Deutschlands Diesel-Sucht: Unser Land verbraucht massiv mehr Diesel als Benzin. 2024 lag der Verbrauch bei rund 32 Millionen Tonnen, aber nur knapp 18 Millionen Tonnen bei Benzin.
  • Geopolitisches Chaos: Früher kam der günstige Stoff direkt aus Russland. Seit dem Embargo (Feb. 2023) schippert unser Diesel über teure Umwege aus den USA, dem Nahen Osten oder Indien nach Deutschland. Von den 32 Mio. Tonnen Verbrauch mussten 2024 satte 13 Millionen Tonnen importiert werden. Jeder Umweg kostet. Richtig viel.
  • CO₂-Abgabe: Zum 1. Januar 2025 stieg die CO₂-Abgabe von 45 auf 55 Euro pro Tonne. Das packt nochmal rund 3 Cent pro Liter obendrauf – für beide Kraftstoffsorten.

Vergiss die 15.000-km-Regel – die ist so was von 2010

Die alte Faustregel „Ab 15.000 Kilometern im Jahr lohnt sich der Diesel“ kannst du dir als Nostalgie-Poster an die Wand hängen. Heute musst du eher jenseits der 20.000, oft sogar 30.000 Kilometer abspulen, damit sich die höheren Steuern und Anschaffungskosten deines Selbstzünders überhaupt amortisieren. Und das auch nur, wenn du das richtige Modell fährst.

Eine knallharte ADAC-Analyse zeigt den dramatischen Absturz:

  • 2019: Bei 13 von 20 getesteten Modellpaaren war der Diesel die günstigere Wahl.
  • 2025: Der Diesel hat nur noch bei 7 von 20 Vergleichen die Nase vorn. Bei 12 Modellen ist der Benziner billiger, bei einem herrscht Gleichstand.

Beispiele gefällig? Bei einer aktuellen Mercedes E-Klasse (E 220 d vs. E 200) zahlst du mit dem Diesel drauf. Beim Opel Astra Sports Tourer rechnet er sich hingegen noch.

Die Fakten auf den Tisch – kein Bullshit, nur Zahlen (Stand August 2025)

  • Aktueller Preisunterschied (Juli 2025): Ø 5,7 Cent/Liter
  • 🔙 Historischer Preisvorteil (2012–2021): Ø 15,4 Cent/Liter
  • 📈 Durchschnittspreis 1. Halbjahr 2025: Diesel ca. 1,62 Euro/Liter
  • 📦 Dieselimporte 2024: Ca. 13 Mio. Tonnen – ein Großteil davon teure „Weltenbummler-Ware“
  • 🚗 Neue Amortisationsgrenze: Meist über 20.000 km/Jahr, stark modellabhängig
  • 📊 ADAC-Kostenvergleich 2025: Nur noch 7 von 20 Diesel-Modellen sind im Vorteil (gegenüber 13/20 in 2019)

Quelle: ADAC Kostenvergleich & Preisanalysen 2025, FOCUS online, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Fazit: Hör auf deinen Taschenrechner, nicht auf Stammtisch-Parolen!

Der Satz „Diesel lohnt sich immer“ kommt heute von Leuten, die auch noch Faxgeräte für eine zukunftsweisende Technologie halten. Die Realität ist eine andere. Checke knallhart deine jährlichen Kilometer, die Kosten deines spezifischen Modells und die aktuellen Spritpreise. Alles andere ist keine Sparfuchs-Mentalität, sondern der direkte Weg zum Depp an der Zapfsäule.


Alle Angaben ohne Gewähr. Quellen: ADAC, BAFA, Stand August 2025.